In vielen Motivationsprogrammen wird dir suggeriert, dass die Wahrscheinlichkeit deiner Zielerreichung allein durch positives Denken gesteigert wird. Je mehr du dir vorstellst, wie es sich anfühlen wird, ein Ziel tatsächlich erreicht zu haben, um so eher erreichst du dieses auch. Wissenschaftliche Studien haben aber gezeigt, dass positives Denken allein längst nicht so gut wirkt, wie es uns oft gesagt wird. Das alleinige Träumen über eine positive Zukunft
- entzieht der Zielerreichung die notwendige Energie,
- schränkt das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung des Träumenden ein und
- sagt geringe physische und mentale Gesundheit vorher.
Was heißt das denn bitte genau? Stell dir doch nun einmal vor, wie es sein wird, meditierend auf Bali deinen Traumurlaub zu verbringen. Fühl dich in dein Ziel ganz konkret hinein. Spüre, wie dir die leichte Meeresluft um die Nase weht, fühle den warmen Sand unter deinen Füssen, höre die Mönche beim meditieren singen und schmecke die salzige Luft auf deinen Lippen. Kannst du sehen, wie die Palmen im Wind wehen und wie die leichten Wellen sich im Strand verlaufen? Tauche ein, so intensiv wie es geht, in dieses Gefühl, das du haben wirst, wenn du deine Zeit auf Bali verbringst…. wenn du das für eine Weile gemacht hast, also vielleicht 10 Minuten oder länger in dieses gute Gefühl eingetaucht bist, so dass sich dein ganzer Körper, dein Gehirn, einfach jede Zelle deines Körpers entspannt und diese Zukunft auf Bali gespürt, gesehen und wie bereits dort erlebt hat … sollst du dich nun aufraffen und die Dinge tun, die für die Zielerreichung notwendig sind. Da dein ganzer Körper und dein Geist aber gerade völlig entspannt waren, fällt es dir schwer, tatsächlich anzufangen und ins Tun zu kommen. Die Sehnsucht nach diesem positiven Gefühl ist groß, doch du hast es ja gerade bereits empfunden und dich nun aufzuraffen, fällt dir schwer. Es fehlt dir erst einmal an der Energie, die es bräuchte, um anzufangen.
„Die Lösung ist nicht, das Träumen und positive Denken aufzugeben. Vielmehr können wir unsere Fantasien am besten nutzen, indem wir ihnen das entgegenstellen, was die meisten von uns zu ignorieren oder zu vernachlässigen gewohnt sind: die Hindernisse, die uns im Wege stehen.“ [Gabriele Oettingen, Die Psychologie des Gelingens]
Um deine Ziele zu erreichen, solltest du das Träumen über deine positive Zukunft um zwei wichtige Schritte ergänzen:
WOOP!
Schritt 1: Wish = formuliere dein Ziel
Im ersten Schritt formulierst du dein Ziel. Am besten auf eine Weise, als ob du es bereits erreicht hast. Sei dabei so konkret wie möglich – in jedweder Hinsicht. Was möchtest du erreichen? Was genau ist dein konkretes Ziel?
Schritt 2: Outcome = was wird das bestmögliche Ergebnis sein / wie wird deine gute Zukunft aussehen?
In diesem Schritt geht es um das Träumen, das Hineinfühlen in den Moment der Zielerreichung. Wie wird das bestmögliche Ergebnis aussehen? Wie wirst du dich fühlen? Wer ist dabei, wenn du dein Ziel erreicht hast? Was wirst du sehen, riechen, schmecken? Vielleicht stellst du dir das Prickeln des Champagners auf deinen Lippen vor, fühlst den Schlüssel in deiner Hand, während du zum ersten Mal die Tür deines neuen Hauses aufschließt oder hörst das fröhliche Kinderlachen, während ihr gemeinsam das neue Baumhaus erklimmt? Was auch immer dein konkretes Ziel ist – hier an dieser Stelle, sollst du dir den Moment, in dem du dort angekommen bist mit allen Sinnen vorstellen.