KAWA – Kreative Ausbeute WortAssoziationen

Diese Methode wende ich oft an, um bereits vorhandenes Wissen zu aktivieren, um herauszufinden, „was“ an (Vor-)Kenntnissen bereits da ist – aber auch, um Texte zusammenzufassen oder zur Anfertigung von Mitschriften. Doch was genau ist denn nun eigentlich ein KAWA und wie wird es erstellt?

Was ist ein KAWA?

KAWAs sind Gedankenspiele, sie zapfen das unterbewusste Wissen an durch Assoziationen – und daraus entsteht dann ein Bild, welches für unser Gehirn wesentlich leichter zu erfassen ist; hinzu kommt, dass viele Farben und tatsächlich auch kleine Skizzen und Bebilderungen das KAWA ergänzen, so dass alle Voraussetzungen für kreatives und gehirngerechtes Lernen erfüllt sind. (Letzteres gilt natürlich z.B. auch für MindMaps, die jedoch wesentlich strukturierter daherkommen.)

Wie also wird ein KAWA erstellt?

Zunächst benötigst du ein weißes Blatt Papier, ich nehme i.d.R. mind. DIN A3 Papier, stoße aber auch damit häufig an meine Grenzen, so dass ich mehrere Bögen zusammenklebe (oder inzwischen häufig sogar von Beginn an zu größeren Bögen greife) – weißes Papier also, das quer gelegt wird und viele bunte Stifte (mindestens für jeden Buchstaben deines Wortes eine Farbe plus ggf. weitere dazu für die Bilder, Skizzen usw.)

Und schon kann es losgehen. Nun schreibst du das Thema deines KAWAs in die Mitte des Blattes – mit Großbuchstaben. Hier im Beispiel habe ich das Thema „CORONA“ gewählt, denn es ist ja aktuell in unser aller Köpfe …

Bei einem KAWA geht es nun darum, Assoziationen zu finden, die im Zusammenhang mit dem Thema stehen – allerdings, und das macht aus meiner Sicht einen der besonderen Reize an dieser Methode aus – beschränkt auf die Buchstaben des Begriffes, der in der Mitte steht – dem Thema / der Überschrift quasi.

In meinem Beispiel war ich mithin festgelegt auf die Buchstaben C-O-R-N und A. Ich hatte kurz überlegt den CORONAVIRUS zu thematisieren, damit ich mehr Buchstaben zur Verfügung haben 🙂 … du verstehst sicher jetzt schon, warum. Je kleiner der Begriff, desto weniger Buchstaben stehen zur Verfügung. Es dürfen die vorhandenen Buchstaben aber durchaus mehrfach belegt werden. Je weniger Buchstaben zur Verfügung stehen, desto intensiver muss das Thema durchdacht werden. Ziel sollte es sein, dass jedem Buchstaben wenigstens eine Assoziation zugeordnet wird.

Nun lässt du deine Gedanken schweifen und überlegst, was dir zum Thema einfällt und was wichtig ist, um aufgeschrieben zu werden. Alles, was dir einfällt, wird notiert: du verwendest dafür idealerweise Druckbuchstaben; ich schreibe meine Assoziationen häufig sogar in Großbuchstaben und erst alles, was mir noch dazu einfällt oder ergänzend angefügt wird, in normaler Groß- und Kleinschreibweise.

Je witziger, bunter und anschaulicher – je merk-würdiger dein KAWA für dein Gehirn ist, um so schneller und länger bleiben die Informationen gespeichert und abrufbar.

Anschließend (oder auch zwischendurch) malst und skizzierst du zu den Begriffen, wo du magst noch ein kleines Bildchen. – das ist der Teil, der bei meinen KAWAs in der Regel am notdürftigsten ausfällt – aber hey, es gibt kein richtig und kein falsch und die Bilder sollen niemandem gefallen, ausser dir selbst und es geht nicht darum, irgendeinen SketchNotes-Wettbewerb zu gewinnen, sondern darum, es deinem Gehirn so leicht wie möglich zu machen, das Wissen ins Langzeitgedächtnis durchzulassen.

KAWAs helfen dir nicht nur beim Lernen – sie bringen dich dazu, konzentrierter zuzuhören!

Stell dir eine langweilige Vortragseinheit an der Uni vor oder eine dieser 1.000-PowerPoint-Folien-Fortbildungen, bei denen man spätestens ab Minute 30 gegen das einschlafen ankämpft… versuch doch beim nächsten Mal, das gehörte gleich in einem KAWA umzusetzen. Die Zeit wird wie im Flug vergehen und das gehörte bleibt gleich viel beständiger im Kopf – wenn das kein Vorteil ist 🙂 Und auch Schülern im LernCoaching rate ich oft, beim Durchlesen eines Textes direkt ein KAWA als Mitschrift anzulegen; oder vor dem Durcharbeiten des Textes schon mal eines, in dem alles das erfasst wird, was schon vorhanden ist – und beim weiteren Lesen des Textes oder der Texte wird dann ergänzt.
Am Ende hast du – wie auch beim MindMap – ganz viel Wissen zum Thema auf einer Seite zusammengefasst. Dieses Bild dann abends vor dem Einschlafen noch einmal 5-10 Minuten anzuschauen und so das Wissen zu wiederholen, ist meiner Ansicht nach nicht nur weniger aufwendig, sondern auch deutlich effektiver. Und ganz ehrlich, hast du schon mal versucht, mehrere Seiten Text vor dem Schlafengehen „mal eben schnell“ noch einmal zu wiederholen? … 🙂

Du hast Fragen zum KAWA oder zu weiteren Ideen, dein Lernen zu erleichtern? Dann schreib mir gern. LernCoaching auch zu Coronazeiten – dank medialer Unterstützung gar kein Problem. (Übrigens auch danach nicht, so dass wir unabhängig von deinem Wohnort dort miteinander arbeiten können, wo es für dich gut ist und passt.)
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